25 jähriges Jubiläum

Vor 25 Jahren brauchte man noch Bleistifte, um den Bandsalat der Kassetten wieder aufzuspulen...

Die Bläser aus dem siebten Jahrgang unter der Leitung von Andreas Domke.

HAGE/ISH – Es muss eine echt schwere Geburt gewesen sein am 16. September 1993, aber immerhin, das Kind hat sich, so die allgemeine Meinung der Gäste am 25. Geburtstag, prächtig entwickelt. Hages Samtgemeindebürgermeister Johannes Trännapp hatte angesichts der Feier zum Silberjubiläum der Kooperativen Gesamtschule (KGS) in Hage am vergangenen Freitag einen Blick in die Akten geworfen und war noch am Abend bass erstaunt: „Wie viele Arbeitskreissitzungen notwendig waren, um das auf den Weg zu bringen!“

Besonders Schulleiter Reinhart Rümenap habe sich damals für das Projekt KGS stark gemacht, berichtete Trännapp von seinem Aktenstudium. „Er warüberzeugt, dass die KGS die bessere Schule ist. Wenn alle daran arbeiten.“ Die KGS mit heute 1300 Schülern/Schülerinnen in Hage und Norden sowie mehr als 90 Lehrkräften biete ein gutes schulisches Konzept, sagte Schulleiter Theo Wimberg am Freitagabend beim Festakt mit geladenen Gästen aus verschiedenen Bereichen, natürlich Vertretern der Schule, aber auch vielen ehemaligen Kollegen und Beschäftigten. Mit viel Geld sei 1993 eine gut ausgestattete Schule aufgebaut worden, betonte Wimberg, der an die Eröffnung erinnerte – im Beisein des extraeingeflogenen damaligen Kultusministers Rolf Wernstedt und Landrat Hinni Swieter. Mit Bürgermeister Martin Wenninga und Elternvertreter Bodo Behrends nannte Wimberg weitere Namen der sehr Engagierten, die sich vom traditionellen Schulmodell Gymnasium – Realschule – Hauptschule verabschieden wollten. Damals sei es vor allem darum gegangen, ein gymnasiales Angebot auf dem Lande zu schaffen. „Dies ist inzwischen geschafft.“ Außerdem sei die KGS Ganztags- sowie erfahrene Inklusionsschule. 25 Jahre Gesamtschule, „das ist in Niedersachen ein gesegnetes Alter“, fand der Schulleiter, der sich nicht scheute, in diesem Zusammenhang von Stolz zu sprechen. Tatsächlich gab es viel Lob von den Gastrednern. Trännapp nannte die KGS einen „Glücksfall für Hage“ und sprach auch die erfolgreiche Expansion nach Norden an. „Wir haben uns damals nichts geschenkt“, erinnerte er sich an harte Verhandlungen mit Bürgermeisterin Barbara Schlag vor neun Jahren. Deren Nachfolger Heiko Schmelzle war des Lobes voll: „ein Erfolgsmodell.“

Schmelzle verwies in seinem Grußwort auf die Schwerpunktklassen, die Vielfalt ermöglichten. So könnten Jugendliche optimal beschult werden. Total begeistert zeigte er sich vom Jahrbuch der Schülerzeitungs-AG: „Das“, meinte er, „ist schon professionell.“ Volker Cammans genießt regelmäßig den Neid von Schulleiterkollegen, wenn er als Vertreter der Norder Conerus Schule vom gelungenen Miteinander zwischen der KGS und seiner Berufsbildenden Schule erzählt. „Es ist besonders wertvoll, dass es so klappt. Die Übergänge passen, der Austausch von Kollegen, die Abstimmung der Curricula“ zählte er auf. Cammans dankte für Partnerschaft und Verlässlichkeit. 

Pastor Rolf Meyer-Engeler schließlich sprach von den wichtigen Werten, die die Schule vermittle, von Toleranz, Fröhlichkeit und Offenheit, guter Arbeitshaltung sowie Solidarität. Er erinnerte auch an die schweren Tage, die man gemeinsam nach dem Busunglück 2012 durchgestanden habe.

„Wir haben viel erlebt“ – auf der Grundlage von Johannes Oerdings Hit „Hundert Leben“ erinnerte ein Lehrerchor musikalisch an das letzte Vierteljahrhundert, gesanglich ausbaufähig, dafür textlich top – eine perfekte Überleitung zum kleinen Theatersketch einiger Schüler/Schülerinnen des zehnten Jahrgangs unter der Leitung von Mareike Free. Die machten auf lustige Weise deutlich, wie schnelllebig die Zeit geworden ist. Kassetten und meterweise braune Bänder, die man mit dem Bleistift wieder aufspult? CD-Player, Freundschaftsbriefe, Stickerbücher und festinstallierte Telefone mit echten Hörern? „Und ihr wusstet die Nummern eurer Freunde auswendig?“ fragte eine Schülerin der „Jetztzeit“ die Kollegin aus den 90ern, gemeinsam mit dem Publikum staunend über das, was vor gut 20 Jahren hochaktuell war und einen heute schon arg antiquiert anmutet.

Ebenso nostalgisch wie lustig wurde es schließlich mit der „Inspeckzion“, einem Kurzfilm von einer Aufführung der „Dree Düüvkaters“ aus dem Jahr 2007. Ihnke Steffens und André Aden hatten seinerzeit in bestem Plattdeutsch das Thema Schulinspektion nicht ganz ernst bearbeitet. Viele Lacher auch elf Jahre später waren die perfekte Überleitung zum gemeinsamen Abend aller Gäste. Musikalisch eingestimmt von Bläsern aus dem siebten Jahrgang unter der Leitung von Andreas Domke, blieb reichlich Zeit, sich auszutauschen und anhand der aufgebauten Stellwände, gespickt mit Ereignissen aus 25 Jahren Schulgeschichte, gemeinsam zu erinnern.

In den 1990er-Jahren wusste niemand, was „Netflix“ bedeutet oder was ein I-Pad sein könnte. Die Theatergruppe der KGS sorgte für viele Lacher im Jubiläumspublikum. Am Freitagvormittag sorgte die Playback-Show auf dem Schulhof der KGS für beste Unterhaltung. Schüler und Lehrer hatten Choreografien zu verschiedenen Liedern vorbereitet.

Volles Haus herrschte am Freitagabend beim Empfang in der KGS Hage.


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